Das Jena Planetarium

Wer sich nach Jena begibt, der sollte das wohl älteste noch im Betrieb befindliche Planetarium besichtigen. Das Zeiss Planetarium wurde 1926 am 18 Juni gegründet. Es stellt Projektionen auf die innere Seite einer weißen Kuppel dar. Die Projektionen sind vorwiegend Planeten und Fixsterne, die eine entspannte und faszinierende Atmosphäre schaffen. Das ganze Planetarium gehört dabei der Ernst Abbe Stiftung.


Der historische Hintergrund

Sternenprojektor

Sternenprojektor sorgt für eine atemberaubende Kulisse

Was den Aufbau des Planetariums anbelangt, so wurde dieses nach der Vorstellung von Oskar von Miller erbaut. Dieser hatte ebenfalls das deutsche Museum in München gegründet. Im Jahre 1912 kam Ihm die Idee oder eher die Vision eines Ptolemäischen Planetariums, welches einem Globus ähnelt und im Inneren eine mechanische Vorrichtung vorweist, mit der es gelingt Planetenbahnen darzustellen. Damit er das Ganze auch umsetzen konnte ging er zum Unternehmen Carl Zeiss, welches sich in Jena befindet. Da das Ganze Projekt technische so komplex war, hatte Walther Bauersfeld im Jahre 1919 ein System auf der Basis der optomechanischer Lichtprojektion entworfen, welches seinen Einsatz auch 1924 in München fand.


Das provisorische Planetarium

Der künstlich erzeugte Sternenhimmel begeisterte zahlreiche Interessenten, die sich mit der Zeit vervielfacht haben. Bereits 1924 konnten ca. 80.000 Besucher gezählt werden. Das ganze fand damals noch auf dem Dach des Jena Zeiss Werkes statt, auf dem eine provisorische Kuppel aufgebaut wurde. Viele Menschen feierten das Planetarium, sodass es die Presse als unfassbares Wunder von Jena betitelte.

Nachdem klar wurde, dass die Nachfrage laufend ansteigt und sich die Menschen immer mehr für dieses Spektakel begeisterten, plante die Firma Carl Zeiss ein fest verankertes und dauerhaftes Planetarium, welches größer und besser ist. Nachdem alles klar war, wurden die Entwürfe und die Planungen in nur wenigen Monaten auf die Beine gestellt, sodass der Bau in kürzester Zeit starten konnte. Somit begann bereits Ende 1924 der Bau des 25 Meter hohen Planetariums. Für die Architektur und das gesamte Konstrukt waren die beiden Meister Architekten Schreiter und Schlag verantwortlich. Dank guter Vorbereitung verlief alles nach Plan, sodass schon am 18 Juni 1926 das Planetarium in Jena eröffnen konnte.


Die Erweiterung der Planetariums

Aufgrund der veralteten Technik und der alternden Konstruktion, wurde das Planetarium 1984 und 1985 komplett erneuert. Es kamen computergesteuerte Elemente und Erweiterungen zum Einsatz, die das gesamte Programm des Planetariums erneuten und dem Ganzen ein komplett neues Ambiente verschafften. Auch 1993 wurde technisch noch einmal aufgerüstet, sodass neuere Systeme wie die All Sky Diaprojektion oder Panoramakonstruktionen zum Einsatz kamen.

Da noch ein alter Sternenprojektor von Carl Zeiss im Einsatz war, wurde dieser 1996 durch eine verbesserte Version ebenfalls von der gleichen Firma ausgewechselt. 2004 hat man nach Unmengen von Restrukturierungsarbeiten das Planetarium durch ein Restaurant erweitert, welches den Namen Bauersfeld trägt. 2006 erfolge schlussendliche die letzte Erweiterung durch einen laserbasierten Ganzkuppelprojektor, der den Namen ADLIP trägt, was komplett All Dome Laser Image Projection genannt wird. Dieses System wurde ebenfalls von Carl Zeiss in Zusammenarbeit mit Jenoptik konstruiert. Dadurch wurde das Jena Planetarium zu dem aller ersten laserbasierten Fulldomeplanetarium in ganz Europa